Wenn auf dem roten Sand in Diedelsheim Forellen schwimmen sollte man aufpassen, dass einem der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Dies konnten die Brettener Schlagballspieler jedoch vergangenen Sonntag vor Weltuntergangsatmosphäre nicht verhindern und mussten ihre erste Niederlage in der Landesliga gegen die „Höhlenmenschen“ aus dem Hochschwarzwald hinnehmen.
Schon im baden-württembergischen Pokalturnier scheiterten die Kangaroos in vergleichbarer Aufstellung und mit ähnlichem Ergebnis an den Villingendorfern. Damals waren die beiden führenden Werfer der Abwehr, Henning Sommerfeld und Martin Wittemann, abwesend und Spielertrainer Gottselig übernahm die Führung vom Werferhügel aus. Auch am Sonntag starteten die Brettener in bemerkbarer Unterbesetzung, fast die Hälfte der Stammaufstellung ist momentan verletzungsbedingt beeinträchtigt. Im Hinblick auf die Niederlage im Pokalturnier entschied sich das Trainerduo Bernd Gottselig/ Isaia Lauvai dann für Matthias Kschuk als anführenden Werfer an diesem Spieltag. Auch andere Abwehrpositionen wurden zum Teil neu besetzt und alle Spieler hofften auf eine gelungene Konstellation im Wettkampf gegen den Ligakonkurrenten.
In der ersten Hälfte der Begegnung ging die Formel dann auch auf, die Angriffe beider Teams konnten durch die Abwehspieler größtenteils eingedämmt werden. Nach dem ersten Drittel war der Spielstand ausgeglichen mit 4:3 Punkten für Bretten. Als im fünften Inning die Brettener weitere drei Punkte erzielten und der Gegner nicht mehr nachziehen konnte waren schon die ersten lächelnden Gesichter auf Brettens Seite zu erkennen. Ein Baseballspiel hat jedoch neun Durchgänge in denen sich Angriff und Verteidigung abwechseln und kann durchaus spontan kippen, so wie an diesem Tag.
Als die Villingendorfer das neunte und letzte Mal zum Angriff antraten war der Spielstand mit 15:9 Punkten klar zugunsten der Kangaroos, zumal diese nach dem Gegner ihren letzten Angriff starten können. Dann kam es jedoch zu einem kollektiven Versagen der Brettener Abwehr mit zum Teil leichtsinnigen Spielfehlern und einem starken Anstieg der Nervosität. Die Cavemen nutzen ihre Chance und erspielten sich ganze sieben Punkte, bevor sie das letzte Angriffsrecht an die Kangaroos abgaben, bei einem Spielstand von 16:15 für Villingendorf. Die Brettener ihrerseits konnten jedoch keinen Punkt mehr erzielen und ließen diese letzte Möglichkeit ungenutzt verstreichen. Trotzdem behaupten sich die Kangaroos weiterhin an der Tabellenspitze und schauen bereits erwartungsvoll auf die nächste Begegnung am kommenden Sonntag um 15 Uhr gegen Neuenburg, um ihren Platz zu verteidigen sobald die Unwetterschäden darauf beseitigt sind.